Geneigte Leser – Herr R ist vollkommen erloschen…
Ich brauche langsam echt Urlaub vom Urlaub. Die letzten drei Tage waren etwas sehr vollgestopft, weswegen ich mit dem Bilder bearbeiten und Blog schreiben absolut nicht mehr hinterher gekommen bin.
Am Donnerstag bin ich von Rotorua losgefahren nach Paihia. Da habe ich ein wenig die Entfernungen unterschätz – der Ritt hat 11 Stunden gedauert, davon mehr als die Hälfte in strömendem Regen und gegen Ende dann auch noch im ziemlich sehr Dunklen.
Ich habe mir unterwegs eine riesige Goldmine in Waihi und etliche andere Dinge angeguckt. Unter anderem bunte Bäume, lustige Alpakas, freche Spatzen, hinreißende Strände, einen genialen Fernfahrer-Pub und zwischendurch gab’s – weil das mittlerweile gar nicht mehr anders geht – Hokey Pokey.
In Paihia angekommen, stellte ich fest, dass ich im Gegensatz zu Rotorua richtig Glück hatte mit meiner Unterkunft. Was heißt Glück? Das hier ist ein Traum – ich habe quasi eine kleine Wohnung. Mit einer ca. acht Meter breiten vollverglasten Front mit Blick auf die Bay Of Islands. Davor noch eine entzückend große Veranda. Und das für einen absolut fairen Preis.
Nachdem ich dann am Freitag von Elvis – roter Kater, siehe Tweet – geweckt wurde, bin ich unter die Dusche und dann zur Straße geeilt. Dort wurde ich vom Dune Rider abgeholt – einem abenteuerlichen geländegängigen Bus, mit dem wir über Cape Reinga zum 90 Miles Beach (der allerdings nur 93km lang ist – offenbar ein kleiner Rechenfehler von Captain Cook) gerumpelt sind. Dort wurde dann Sand Boarding veranstaltet. Angesichts meines Alters, meiner Größe, meines Gewichts und der bereits neulich festgestellten Unsportlichkeit, habe ich das dann aber lieber fotografiert, als daran teil zu nehmen.
Die spinnen, die Kiwis! Sagte ich das bereits? Man stürzt sich mit einer Art Surfbrett von einer gewaltigen Sanddüne runter. Die meisten hatten extremen Spaß, wie man auf den Bildern sieht. Einige waren etwas abgenervt, wie man auf den Bildern auch sieht. Der Sand ist halt wie Schmirgelpapier und hinterher überall.
Dann sind wir den 90 Miles Beach runtergeheizt. Man muss das so sagen, denn der 90 Miles Beach gilt als Highway und dort werden fröhliche 100km/h gefahren – so man denn ein geländegängiges Fahrzeug hat, was diese Geschwindigkeit anbietet. Der Dune Rider tut das und es ist ein wirklich sagenhafter Ritt durch Sand, Meer, Zuflüsse, etc…
Heute – Samstag – bin ich dann mit der Explorer IV durch die Bay Of Islands gefahren. Eigentlich wollte ich mit Delphinen schwimmen. Leider aber war es so, dass alle Delphingruppen, die wir getroffen haben, zwar sehr neugierig und freundlich waren, jedoch immer auch Baby-Delphine dabei hatten. Aus diesem Grund durften wir nicht ins Wasser – schade, aber so sind die Naturschutzgesetze und das ist ja auch gut so.
Um ehrlich zu sein – nachdem ich vorhin noch kurz am Strand war und mal durch die Wellen gestapft bin, war ich ganz froh, dass ich da nicht reingesprungen bin. 18°C sind doch noch etwas krass kühl…
Und nun bin ich voller Eindrücke und mir platzt bald das Hirn. Wer soll denn das alles verarbeiten?
Na, netterweise hat sich der Zeitplan “meines” Containerschiffs wegen Sturm in der tasmanischen See verschoben. So kann ich noch einen Tag länger hier bleiben und werde mir morgen die 1500 Jahre alten (und noch älteren) Cody Trees angucken – das sind solch unglaublich riesige Gewächse. Und da soll auch ein sehr gutes Maori-Museum sein. Also zieh ich mir das morgen noch rein. Dann fahr ich noch mal ne Nacht nach Turangi, weils da so nett war und weil das dicht an Napier ist. Dann wird sich zeigen, wie das mit dem Containerschiff läuft.
Und jetzt geh ich ins große Bett und guck noch ein wenig fern oder lese im Buch über ALDI und die netten Management-Praktiken dort.
Gute Nacht, Welt!
Ach ja – ich bin ziemlich glücklich! Und nachdem ich es geschafft habe, den MP3-Player ans Autoradio anzuschließen, habe ich immer die richtige Musik zum fahren… Wunderbar!