Home Sweet Home

Das ist ja wirklich langsam wie nach Hause kommen… Gegen 12:00 war ich in Hamburg und habe den Kapitän angerufen und gefragt, ob ich noch ne Suppe bekomme, wenn ich vor 13.00 käme – Jou jou, das geht schon… Fein – als ich ankam, saß er in der Offiziersmesse und begrüßte mich freundlich. Die Suppe begrüßte mich auch und ich begrüßte Suppe und Kapitän und fühle mich nun wirklich wie zu Hause…

Schiff macht glücklich!

Dann ein paar Informationen zur Planung – man denkt automatisch an Chefs Lieblingsprojektleiterweisheit: Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. So ungefähr sieht der Alte auch de aktuelle Planung der Reise… Wahrscheinlich übermorgen Kopenhagen. Oder auch nicht, oder vielleicht später, oder doch Helsinki? Wer wisse das schon. Angeblich Kopenhagen und zurück nach Hamburg – über Bremerhaven. Und dann 5 Tage in Hamburg liegen – das wär ja dann Arschkarte für mich. Aber der Kapitän glaubt das alles nicht. Wir werden mal sehen – Tallinn und Klaipėda auf der zweiten Reise scheinen derzeit sicher zu sein – aber was ist schon sicher? Mein Chef hat eben Recht mit seiner Weisheit – darum ist er ja auch Chef!

Damit schlurfte der Kapitän freundlich grinsend aus der Messe – man hätte in den letzten Nächten irgendwie zu wenig geschlafen und wolle das mal nachholen.

Ich habe dann meine Kammer bezogen – diesmal steuerbord achtern, weil da jetzt der Fernseher funktioniert und niemand am Fenster vorbei geht – backbord achtern hat den Niedergang vorm Fenster. Öfter mal was Neues!

Gemütlich isses wieder!

Die Internetversorgung ist auch gesichert…

… und auch ansonsten ist alles da, damit ich mich mal mit ein paar Sachen beschäftigen kann, die schon lange rumliegen.

Ich habe aber auch noch etliche eBooks, die ich lesen wollte. Und müde bin ich auch nach nur 4 Stunden Schlaf letzte Nacht – ich könnte auch nach dem Abendessen einfach in die Koje kippen und schlafen – wenn wir heute Nacht durch den Kielkanal fahren, wird’s wegen der langsamen Fahrt eh wieder zu laut zum schlafen – also mach ich das so und setz mich dann nachts mit einem  Kaffee auf die Brücke…

Oder so ähnlich… oder anders… was ein Leben! Erholsam!

Also nun die Bilder und den Artikel hochladen und dann Abendessen…

Hamburg – Miniatur Wunderland

Mann! 2720 Bilder – an einem Tag! Manchmal glaube ich doch, dass ich nicht mehr alle Nadeln an der Tanne habe. Man stelle sich das mal früher vor mit den normalen Kleinbildfilmen zu 36 Bildern… Das wären jetzt 76 Filme gewesen…

Also, ich hab es mir noch mal richtig gegeben. Nachdem ich mal wieder wegen Inkompatibilitäten zur Kochkunst des philippinischen Kochs die halbe Nacht in verschiedenen Positionen auf dem Klo verbracht habe, bin ich heute um 10:00 noch ein letztes Mal auf die Brücke gewankt. Dort habe ich dem kapitän seinen LTE-Router wieder zum laufen gebracht. Dafür hat er mir einen letzten Kaffee gekocht und ich bin dann von Bord gegangen – sehr unwillig!

Damit der Abschied nicht allzu furchtbar ist, bin ich erst mal ins Miniatur Wunderland gegangen – mal sehen, was sich da in den letzten vier Jahren geändert hat.

Dort habe ich an so einer Spezialführung Hinter den Kulissen teilgenommen. Dies muß man recht wörtlich nehmen, denn man quetscht sich da wirklich auf wenigen Centimetern zwischen Anlage und Rückwand durch die Wartungsgänge… Tja, und wie soll es auch anders sein? Ich bin dann irgendwann doch stecken geblieben ziwschen Anlagenrückseite und einem Pfeiler der Speicherhalle. Toll! Wirklich! Bei den Versuchen weiter zu kommen, haben mir geschätzt 100 und gefühlt mehrere tausend Leute interessiert und sehr belustigt zugeschaut. Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung… Ich muss also noch weiter abnehmen…

Der neue Flughafen von Knuffingen ist schon der Knaller! Und den haben die in gerade mal 4 Jahren oder sowas fertigtellt! Da könnte sich Herr Wowereit ja mal ein Scheibchen abschneiden, gelle?

Aber die Elbphilharmonie haben sie ja auch schon fertig…

Und neben al den wirklich entzückenden Dingen, die Ihr hier angucken könnt, fand ich den hier nun besonders schnuckelig!

Schiffsnetzwerke und Containerbrücken

So – da hatte ich dem Kapitän doch versprochen, dass ich mich mal um das Netzwerk auf dem Schiff kümmere, damit die von der Brücke und vom Maschinenraum wieder auf den Rechner im Ladebüro zugreifen können. Es ist wirklich erstaunlich – die Firmen vertrauen alles der IT an, sparen sie aber gleichzeitig in Grund und Boden – so ein Chaos… ich frage mich, ob IT-Schiffsbetreuung nicht doch noch was wäre, um sich selbständig zu machen… Dann ist man quasi wie ein Agent und geht an Bord, wenn die im Hafen sind und richtet alles, macht die notwendigen Updates und so weiter. Hier darf jeder überall an den Rechnern machen, was er will. Und die Jungs haben alle keine wirklich Basisausbildung… Nicht mal der Chief als Ingenieur… Sicherungslaufwerke? Zentraler Server? Einheitliche Ordner- und Ablagestruktur? Wie? Wäääääääääääs? Sowäshämwänich…

Tja…

Aber ein hübsches Klo gibt es auf der Brücke – das war so einer der letzten Orte, die ich noch nicht fotografiert hatte – nun habe ich!

Der Vormann von der Ladegang am Euro Gate lässt mich nicht auf der Containerbrücke mitfahren. Täte im Leid, sei verboten. Na, dann frag ich eben heute Nachmittag am CTA noch mal… Und wenn da nicht, dann eben am CTT – und wenn da auch nicht, dann Pech. Für morgen habe ich mir noch ein Ticket im Miniatur Wunderland reserviert. Das ist doch ein netter Abschluss einer schönen Reise!