Westwärts…

…aber nicht hoch zu Ross, sondern zum letzten mal im SUV. Schönes Wetter heute – also bin ich noch nach Mystic gefahren. Sehr schnuckeliges Fischereistädtchen – natürlich auf Tourismus zurechtgeschnitten. Dennoch sehr niedlich.

Danach musste es einfach sein – ich bin zu OCC gefahren. Ich meine, wenn ich schon mal hier bin, dann kann ich da nicht einfach dran vorbei fahren. Und ich war vollkommen hin von den niedlichen Motorrädchen – guckt Euch die Bilder an! Was man doch alles Schönes aus Stahl und Blech machen kann… Und nun bin ich im Besitz einer OCC-Weihnachtsbaumkugel und eines kleinen Paul Teutul Sr., der wild rumschimpft, wen man auf’n Knopf drückt. Schöner Blödsinn… Leider hatten sie keine Sweatshirts in meiner Größe. Erstaunlich eigentlich, denn die schweren Jungs auf den dicken Choppers haben gerne mal sehr ausladende Maße. Naja, man kann nicht alles haben. Wie erkläre ich dem deutschen Zoll den schimpfenden Senior???

Und dann also bin ich nach N.Y.C gefahren. Irgendwann bei Yonkers wurde der Verkehr zähflüssig. Ab der Bronx war es dann eigentlich so wie Autobahndreieck Funkturm um 16:00 und so ging es dann weiter. Die Verhaltensweisen der Fahrenden rund um mich war auch nicht gerade entspannt und höflich. Dagegen sind die Leute in Berlin richtig sanft. Ich hab ganz schön geschwitzt. Das ganze im Dunkeln bei Nieselregen. Mann… Aber ich hab’s geschafft. Alles sehr beeindruckend, wenn man durch diese Häuserschluchten fährt.

Zum Hotel, dann Auto zu AVIS. Dann Taxi zurück zum Hotel – bis ich mal eins hatte. Hier ist wirklich Chaos. Überfüllte Busse, endlose Schlangen an den Haltestellen. Überall Cops, die versuchen das Chaos zu regeln. Feuerwehr und Krankenwagen fahren in einem Fort rum. Heftig!

Der Taxifahrer war übrigens ein schwarzer Reggae-Keyboarder, der sich erstaunlich gut in Berlin und Deutschland auskannte, weil er im Sommer da immer mit seiner Band tourt. Sympathische Type. Nur seine Kenntnisse von Brooklyn waren ähnlich dünn wie meine. Ein Glück hatte ich gestern noch einen Ratgeber für Taxifahren in New York gelesen. Also, dass man erst die grobe Richtung angibt und dann später bei Annäherung ans Ziel etwas konkreter wird. Gemeinsam haben wir es dann gefunden. Als auf einmal überall diese orthodoxen Juden auftauchten, die ich schon auf der Fahrt vom Hotel zu AVIS gesehen hatte, hab ich die Gegend wieder erkannt. Juhu!

Was ne Stadt!!!

Dann war ich noch in so einer Art Supermarkt und habe dort einen großen schwarzen Verkäufer mit meinem Englisch zum lachen gebracht. You’ve got something like Mayonnaise? Reaktion: Man, you wanna Mayonnaise or something like it? Austausch irritierter Blicke. Rettungsversuch: Mayonnaise would be great! Also would take something like it. Nach Klärung meiner mitteleuropäischen Herkunft wurde gescherzt, auf die Schulter geklopft und Light Mayonnaise gefunden. Ich hab den Weg dieses Knaben dann noch ein paar Mal in dem Supermarkt gerkeuzt. Yo, man – you’ve got something like cheese now? And something like ham? Good! Gelächter.

Soweit mag ich Brooklyn!

Und nun sitze ich im 7. Stock des Sumner Hotels in meinem kleinen gemütlichen Zimmerchen, gucke aktuelle Katastrophennachrichten und wenn ich aus dem Fenster gucke, dann sehe ich das hier:

Unglaublich schön und ich hab richtig Glück gehabt mit dem Hotel. Ich hatte eigentlich nach einem Hotel in Lower Manhattan gesucht, aber keins gefunden. Das wär’s dann wohl gewesen.

Morgen muss ich erst mal rausfinden, ob und wie ich nach Manhattan rein komme. Süd-Manhattan ist immer noch platt. Auf dem Weg sind mir diese Krankenwagen begegnet, die eins der Krankenhäuser evakuieren. Großer Skandal hier. Vielleicht geht ja noch was in Upper Manhattan. Hafenrundfahrt, Ellis Island und Miss Liberty kann ich wohl knicken – Battery Park ist total abgesoffen. Also gucke ich eben andere Sachen an. Top Of the Rock, Madame Toussaud’s, Brooklyn Tour, Harlem Tour, Night Tour – mein New York Pass gibt ja ne Menge her – sofern diese Hop-On-Hop-Off-Busse fahren.

Morgen aber erst mal ausschlafen und dann rumtelefonieren. Zur Not guck ich mir drei Tage lang Brooklyn an – hier gibt’s ja einen botanischen Garten, ein Naturkundemuseum und so einiges Andere. Vielleicht find ich auch einen netten Jazz Club.

Jetzt geh ich erst mal waagerecht.