Blau!

Man sitzt da am Bug, guckt in eine unglaubliche Weite (die Erde ist doch eine Scheibe, man kann es ganz klar sehen!!!) und alles ist blau. Sehr blau! Unglaublich blau! Unanständig blau! Neulich war ja der Tag, an dem man die Farbe grau studieren konnte – heute ist der Tag für blau. Umwerfend! Was ist eigentlich die Mehrzahl von blau? Die diversen Blaus? Wie jetzt?

Und was ist darunter? Also unter dem Blau? Gut, Blauwale –  klar, wie der Name sagt, höhö – und andere. Gestern Abend beim Barbecue – sehr schnuckelig: Wir saßen quasi in einer schwimmenden Disko mit BBQ, Karaoke (Philippinos können nicht ohne Karaoke existieren – das ist ein Naturgesetz, zumindest auf See…) und einem fantastischen Sonnenuntergang – bliesen in der Ferne ein paar Wale lustige Wölkchen in die Luft.

Mann!

Ich denke darüber nach, dass dieser Pazifik mit all seinem schönen Blau quasi die Hälfte unseres Planetchens bedeckt. Seit fast zwei Wochen gurken wir hier schon rum und es nimmt gar kein Ende. Und dann geht es auch noch ein paar Kilometer in die Tiefe. Der allgemeine Wissensstand ist ja wohl der, dass wir mehr über den Mond wissen, als über die Ozeane und insbesondere die Tiefsee. Da unten gibt’s ziemlich lustige Gesellen… Am liebsten mag ich diesen Laternenfisch. Oder bunt leuchtende Quallen und Kalmare. Und keiner weiß wirklich was da noch alles rumwuselt. Und wir gurken mit unserer Nussschale oben drauf rum. Ein Staubkörnchen in diesem Universum. Nicht mal. Und ab und zu taucht einer der hiesigen Bewohner kurz auf, grüßt freundlich und verschwindet wieder.

Zum Bleistift: Fliegende Fische!!! Unglaublich! Wie hübsch! Rot, schwarz, weiß – unten blau. Charlotte sagt, sie sähen aus, wie fliegende Sardinen. Ich frage mich, wo sie die Dosen gelassen haben… Wir stellen fest, dass sie wunderbar fliegen können. Sie sehen aus wie diese ersten Gleitflieger von Lilienthal & Co. Start aus dem Wasser ist sehr elegant. Die Landetechnik allerdings… Schwanzflosse zum anbremsen ins Wasser, dann Bruchlandung und kontrollierter Absuff. Vorher fräsen sie mit der Schwanzflosse noch eine Zickzacklinie in die Wasseroberfläche.  Schwer zu fotografieren, die fliegenden Gräten. Ich muss denen bei Gelegenheit noch mal mit der dicken 400mm-Linse auf die Schuppen rücken.

Später dann ein Ruf auf der Brücke: “Dolphins!!!” Jo… eine riesige Gruppe. Steuerbord und backbord ca. 30 – 40 von den Jungs und Mädels. Synchronschwimmen scheint gerade hip zu sein bei Delfinen. 20 nebeneinander tauchen auf und wieder ab und wieder auf und wieder ab. Ich würde gerne mal wissen, ob die gerade Spaß haben oder einfach nur von uns genervt sind. Einige schwimmen mit uns. Heftig, wir gehen 18 Knoten – das sind mal reichlich 32 km/h und die schwimmen fröhlich mit und hopsen über den Wulstbug und machen allen möglichen Blödsinn. Ich glaube eher, die finden uns spannend und sind uns freundlich gesonnen.

Weiter hinten noch mal ein großer Blas von Herrn oder Frau Wal. Hach, ist das schööööööön!