Die Reederei Rambow vermietet die Eignerkammer nicht – schade, die ist nämlich sehr schön, wie ich auf der Charlotta B letztes Jahr erfahren durfte. Aber egal – die Passagierkammern sind auch sehr schnuckelig:
Vor allem sind sie aufm B-Deck, da ist es zwar weiter auf die Brücke (F-Deck) aber nicht so weit zur Offiziersmesse (Poop-Deck – tja, das heißt wirklich so und wer englisch kann, wird sich seinen Reim drauf machen und irrt dabei höchstwahrscheinlich…). Und weil es nun an der Zeit ist, gehe ich runter und gucke mal, wie das erste Mittagessen aussieht.
Erbsensuppe – na, mal gucken, was mein kleiner Restmagen dazu sagt… Gleich einen neuen Freund gefunden, weil ich mal irgendwo gelernt habe, wie man sich in der Sprache, die die Philippinos sprechen und deren Namen ich vergessen habe, bedankt – salama! Hat er gegrinst, der Koch, der übrigens erstaunlich jung ist – und wie die Herren Philippinos eigentlich alle auch sehr freundlich. Naja, wer jeden Abend Karaoke singt und Mungobohnensuppe isst, bis der Arzt kommt… Übrigens tatsächlich, bis der Arzt kommt – das Zeug löst durch irgendwelche Inhaltsstoffe gichtähnliche Symptome aus, wie ich auf meiner Weltreise letztes Jahr mitbekam, als sie den Koch in Neuseeland kurz mal ins Krankenhaus bringen mussten, weil er einen dicken Fuß hatte. Von eben jener Suppe – die Jungs sind total verrückt nach dem Zeug. Genau wie nach Karaoke. Abends an der Mannschaftsmesse vorbei zu gehen, erfordert sehr viel Mut oder vollkommene Schwerhörigkeit…
Kaffee hab ich auf der Brücke auch schon gekocht – der Kapitän ist sehr nett und immer für einen Schnack zu haben. Der Chief (Erster Ingenieur) ist eher ruhig und hat seine vietnamesische Frau dabei – die aß dann standesgemäß Erbsensuppe mit einer Extraportion Reis – wohl bekomm’s!
Der Chief Mate (Erster Offizier) ist Russe und sehr freundlich und still. Na, wenigstens krieg ich noch privet!, sto?, spasiva! und karaxo! hin… Grundkommunikation gesichert! Second Mate und Third Mate (Zweiter und Dritter Offizier) schlafen offenbar gerade – mal sehen, wie die so drauf sind…
Und weil ichs mir jetzt hier mittlerweile so richtig schön eingerichtet habe, kann ich bloggen, das erste Video schneiden, alles hochladen und dann werde ich mich mal ne Runde aufs Ohr hauen.
Gegen 18:00 ist Auslaufen geplant. 21:00 Schleuse Brunsbüttel und wenn’s gut geht, sind wir 8 – 12 Stunden später in Holtenau und dann auf der Ostsee. Mal sehen…