Sprechende Aufzüge, Haze und suizidale Eier

Erst hab ich ja gedacht: “Toll, Zimmer im 15. Stock – da hast du sicher einen schönen Ausblick!”. Nun ja… Das war wirklich eine betörend schöne Betonfläche, auf die ich da gucken durfte. Rechts von der Betonfläche war im Hintergrund noch eine hübsche Betonfläche mit verspiegelten Fenstern und darüber gefühlte 5mm verqualmter Himmel.

Ja, verqualmt… Ich hab zwei Tage gedacht, was das hier würzig riecht. Asien halt, dachte ich. Ja, denkste! In Indonesien brandroden sie wild Wälder und das ganze setzt sich dann über Singapur fest. Singapur zahlt viel Geld an Indonesien, damit das aufhört, was aber offenbar nicht so wirklich funktioniert. Jedenfalls ist der Haze dieser Tage allgegenwärtig und es wird empfohlen, nicht raus zu gehen. Na gut – ich sitze jetzt eh am Flughafen und harre meines Weiterfluges am Abend.

Also der 15: Stock. Wenn man dann runter will ins Erdgeschoß, dann klingt das so:

  • *ploing*
  • “going down!”
  • “door close!”
  • “13th floor”
  • “door open”
  • “going down!”
  • “door close!”
  • “10th floor”
  • “door open”
  • “going down!”
  • “door close!”
  • “9th floor”
  • “door open”
  • “going down!”
  • “door close!”
  • “8h floor”
  • “door open”
  • “uh, oh, someone must have pressed the worng button! what a mess!”
  • .oO(Yes, exactly, you bumped your big butt into all buttons possibly available in this particular lift, bonehead!!!”)
  • “going down!”
  • “door close!”
  • “6th floor”
  • “door open”

Die Reise dauert dann doch ne Weile. Zwischendurch stehen freundliche Menschen in der Lichtschranke und unterhalten sich freundlich mit freundlichen Menschen außerhalb des Aufzugs, während die anderen freundlichen Menschen im Aufzug dies freundlich und in stoischer Ruhe ertragen. Ich habe mich gefragt, ob wir nicht alle dieses wundervolle Aufzugsmantra im Chor hätten mitsprechen sollen…

Und irgendwann ist man dann beim Frühstück.

Jillian! Falls Du das lesen solltest – also wirklich!

Hättet Ihr Euren Kolonien das nicht ersparen könne??? Wo man hinkommt… England, Schottland, Malta, Singapur, ja sogar auf Madeira! Überall das gleiche! Eier, die sich angesichts Ihres Schicksals, vollkommen gewürzfrei in irgendetwas wässrig Flockiges verwandelt zu werden, wahrscheinlich freiwillig in die Pfanne gestürzt haben. Ein undefinierbares pinkfarbenes, hartgummiähnliches Nahrungsmittel in scheibenform namens “Chicken Ham”. Dazu Pommes Frites mit der Konsistenz von altem Silikon und so eine Art als Fischstäbchen getarnte  Reibeküchlein. Und als Krönung “Corned Beef Mash” – bitte! Das ist doch unwürdig! Überall in Euren ehemaligen Kolonien wird man allmorgendlich mit großem Nachdruck direkt in den kulinarischen Selbstmord gezwungen.

Eure Kolonien hätten so viel Schönes zu bieten gehabt! Warum musstet Ihr die so ins frühstückliche Abseits drängen???

Wenigstens gab es keinen “Black Pudding”! Aber vielleicht krieg ich den ja bei den Aussies oder bei den Kiwis vorgesetzt…

Ich hab das Empire trotzdem lieb!

Smiley

4 Gedanken zu „Sprechende Aufzüge, Haze und suizidale Eier

  1. „Yes, exactly, you bumped your big butt into all buttons possibly available in this particular lift, bonehead!!!”

    Da musste ich ja kurz mal laut lachen!

    Viel Spaß weiterhin auf deiner Weltreise und viele Grüße aus Berlin.

    Basti B aus B

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